Wir begrüßen die schrittweisen Lockerungen und Hygienemaßnahmen der Staatsregierung. Derzeit erhalten wir im Stadtbezirk Mitte gut durchdachte Anregungen, wie wir unter angepassten Bedingungen lernen können, besser mit der Covid19-Pandemie zu leben. Uns begeistert die Kreativität der Menschen, die für zahlreiche Zwecke auf Online-Angebote ausweichen. Gleichwohl kann das allein nicht überall genügen.

Die Religionsfreiheit ist ein bedeutsames Grundrecht aus dem Grundgesetz und unserer Sächsischen Verfassung. Aufgrund der gegenwärtigen Situation sieht die sächsische Corona-Verordnung jedoch vor, dass Gottesdienste mit maximal 15 Besuchern möglich sind. Bei aller Sorge um die Gesundheit sollte es möglich sein, gerade in den großen Kirchen wie beispielsweise in der Thomaskirche oder Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig, Religionsfreiheit und Vorsorge vor einer Ansteckung mit Corona unter strenger Wahrung hygienischer Vorschriften in Einklang zu bringen.

So wie bereits Baumärkte und Handelseinrichtungen geöffnet worden sind, Demonstrationen mit begrenzter Teilnehmerzahl wieder gestattet werden, erwartet der CDU Ortsverband Leipzig Mitte, dass im nächsten Schritt auch Gottesdienste als wichtige Eckpfeiler vieler Menschen in schwierigen Zeiten mit größerer Teilnehmerzahl erlaubt werden. In konkreten Auflagen könnte durchaus bezogen auf die Größe der Kirche und der Frage nach Gottesdiensten im Freien differenziert werden. Die Leipziger Thomaskirchgemeinde, die Michaelis-Friedenskirchgemeinde und die Nikolaikirchgemeinde haben bereits Konzepte vorgelegt, die wir ausdrücklich unterstützen möchten. Mit angemessener Teilnehmerzahl, Abstandsregeln und Mundschutz kann ein kluger Ausgleich in Absprache mit den Gesundheitsämtern gelingen.

Der christliche Glaube und seine Werte sind für uns ein fundamentaler Baustein in unserer Gesellschaft. Dies muss in den Abwägungen zwischen den verschiedenen Aspekten des veränderten Lebens eine wesentliche Rolle spielen. Wir fordern daher eine Öffnung der Kirchen für eine größere Teilnehmerzahl und einen sinnvollen Einsatz von Auflagen, der auch für andere Gesellschaftsbereiche Vorbild werden kann.