Der Stadtrat hat nun zu einen Antrag zur Verkehrssituation Innere Jahnallee abgestimmt. Der Stadtrat folgte einem Antrag der Verwaltung, dass die Verkehrssicherheit in der Inneren Jahnallee mittels verkehrsregelnder Maßnahmen, insbesondere durch die maßvolle Reduzierung des ruhenden Verkehrs gefördert wird. Es soll nun geprüft werden, inwieweit durch eine neue Straßenraumaufteilung die Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs erhöht werden kann. Begleitend sollen intensive Abstimmungen mit Händlern, Gewerbetreibenden und andere Interessenvertretern geführt werden. Auch der ÖPNV- und Eventverkehr soll in die Prüfung miteinbezogen werden. Im II. Quartal 2019 soll die Verwaltung ihre Ergebnisse präsentieren.

Entgegen den öffentlichen Bekundungen von Interessenvertretern und anderen Parteien ergab eine Untersuchung von polizeilich erfassten Unfällen von 2014 bis 2016 das Ergebnis, dass nirgendwo eine Häufung gleichartiger Unfälle zu verzeichnen ist. Eine oder mehrere Unfallhäufungsstellen konnten somit nicht festgestellt werden. Die Innere Jahnallee hat jedoch einen klaren Schwerpunkt, die Verengung der Fahrbahn von der Leibnizstraße/ Thomasiusstraße bis hin zum Waldplatz. Auf diesem engen Abschnitt der Jahnallee treffen Belange des ÖPNV, PKW, LKW, motorisierte Zweiräder, Fahrräder, des ruhenden und Wirtschaftsverkehrs sowie Fußgänger auf engstem Raum zusammen. Daher wird Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer auf den jeweiligen anderen Mitteilnehmer im Berufs- und allgemeinen Straßenverkehr wichtiger denn je sein, um Unfälle zu vermeiden.

Leider sind im Straßenverkehr Unfälle aufgrund individueller Fehler unvermeidbar. Dabei stellt sich die Frage, welches Verhalten der jeweilige Verkehrsteilnehmer zur Unfallursache beigetragen hat. Die Unfälle mit Personenschaden beziffert die Verwaltung wie folgt: Im Jahr 2017 traten in der Inneren Jahnallee auf knapp 400m Länge 37 Unfälle  auf, darunter 10 mit Radfahrerbeteiligung. Bei Unfällen mit Personenschaden traten von 2015 bis 2017 insgesamt 33 Unfälle auf, darunter 20 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung. Die Verwaltung sieht eine besondere Gefahrenlage gem. § 45 Abs. 9 StVO für den Radverkehr, deren Ursache im nicht situationsgerechten angepassten Verhalten von Kfz-Führern zu sehen ist und nicht im Fahrverhalten der Radfahrer im öffentlichen Verkehr. Fußgänger und Radfahrer sind allgemein von der Fahrprüfung ausgenommen und sollen daher Vorrang bekommen.

Eine Lösung der Verwaltung sieht vor, den ruhenden Verkehr und insbesondere den Lieferverkehr der Geschäfte in die Seitenstraßen zu verlagern. Die Prüfung sieht vor, die wenigen vorhanden Parkflächen unter Berücksichtigung des Anwohnerparkkonzepts neu zu ordnen, um dem gefährdeten Radverkehr Platz zu schaffen. Ob es eine zeitlich befristete Lösung entsprechend den Wochentagen auf der Inneren Jahnallee geben wird, bleibt abzuwarten.

Weiter sollen auch andere Maßnahmen mittelfristig positiven Einfluss auf die Verkehrslage nehmen wie die Neuschaltung mehrerer Lichtsignalanlagen im Zusammenhang mit dem Luftreinheitsplans mit dem Ziel, die Verkehrsmenge um täglich 3.660 Fahrzeuge auf 13.220 Fahrzeuge zu reduzieren und Maßnahmen aus dem Lärmaktionsplans mit dem Ziel, die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h zu reduzieren,. Zum ersten Halbjahr 2019 soll eine neue und komplexe verkehrsorganisatorische Anpassung zwischen Leibnizstraße und Marschnerstraße getestet werden.

Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmer Rücksicht aufeinander zu nehmen.

VI-A-05894-VSP-02_Innere-Jahnallee