Die gemeinsame Vorstandssitzung mit der Frauenunion war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Viele Herausforderungen sind zu bewältigen. Die Vielfalt der Aufgaben in Leipzig-Mitte verlangt eine konstruktive Inhaltsarbeit. Ein Miteinander ist wichtig, da sind sich beide Vorstände einig.

Leipzig steht, nicht nur für seine international anerkannte Bau- und Kulturgeschichte, sondern auch für Innovation, Revolution und Fortschritt. Gerade der Einsatz für eine politische Teilhabe von Frauen hat in Leipzig Tradition. 1865 war Leipzig mit der Gründung des „Allgemeinen Deutschen Frauenvereins“ fortan Zentrum der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert. Drei Leipzigerinnen gehörten zu den Gründerinnen: Louise Otto-Peters, Auguste Schmidt und Henriette Goldschmidt. Die erste organisierte Frauenkonferenz forderte das Recht auf Erwerbsarbeit für bürgerliche Frauen und eine bessere Mädchen- und Frauenbildung. Auch Clara Zetkin sollte in diesem Zeitkontext nicht unerwähnt bleiben, denn auch sie setzte sich nachhaltig für die Befreiung der Frau ein und initiierte 1910 den ersten „Weltfrauentag“. Die UNO übernahm den 8. März als „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“. Direkt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verabschiedete der „Rat der Volksbeauftragten“ am 12. November 1918 das Frauenwahlrecht. Sie wurde Teil der Weimarer Verfassung 1919 und in Leipzig stellten sich am 26. Januar 1919 zum ersten Mal weibliche Stadtratskandidaten zur Wahl. Ein Meilenstein für Leipzig.

Umso wichtiger war es für den Vorstand, sich mit der Frauenunion über eine nähere Zusammenarbeit zu verständigen. Gerade der Landesparteitag hat gezeigt, dass sich im Gegensatz zur Aufstellung der Kandidaten zur kommenden Stadtratswahl kaum Frauen um eine Kandidatur zur Landtagswahl in 2019 bemüht haben. Die, die sich der Wahl stellten, bekamen keine Mehrheiten. Nach dem Rückzug von Christine Clauß (MdL) wurde der Kreisvorsitzende Robert Clemen (MdL) als Nachfolgekandidat für den Landtagswahlkampf in 2019 von der CDU Leipzig-Mitte gewählt. Die Frauenunion bekräftigte in einer Aussprache mit dem Vorstand ihren Willen zur Mitgestaltung. Für sie steht ebenso eine konstruktive Inhaltsarbeit als Fundament der Innen- und Außenwahrnehmung der CDU im Mittelpunkt. Im Ergebnis der Sitzung bleibt der Wunsch zur Zusammenarbeit, im Aufbau von Netzwerken, dem Durchführen gemeinsamer Veranstaltungen und zur Unterstützung gegenseitiger kommunikativer und inhaltlicher Anliegen. Beide Vorstände sind sich darüber einig, dass konstruktive und inhaltsstarke Themenarbeit ein wichtiges Anliegen der Stadtgesellschaft ist und ungeachtet der Herkunft oder des Geschlechts die politische Teilhabe sowie den Diskurs mit allen interessierten Bürgern fördert.

In Mitte erinnern die Henriette-Goldschmidt-Schule, ein Louise Otto-Peters Denkmal und Spielplatz, eine Louise Otto-Peters Gedenktafel in der Kreuzstraße, eine große Inschrift am Wohnort von Auguste Schmidt in der heutigen Lortzingstraße hinter dem Naturkundemuseum und ein Clara-Zetkin-Denkmal im Clara-Zetkin-Park an die Gründerinnen und Aktivistinnen der Frauenbewegung in Leipzig.