Der Rabensteinplatz, eine Grünanlage am Grassimuseum, umringt von der Wendeschleife der Linie 12, lädt nach einer liebevollen Neugestaltung nun zum Verweilen ein. Nach dem Vorbild der 50er Jahre wurden verschiedene Bäume, wie mehrstämmige Birken, Robinien, Ahorn, Zier-Äpfel und ein Zürgelbaum sowie verschiedene Gehölze gepflanzt.

An den einstigen Hinrichtungsplatz um 1423 erinnert dabei nur noch der Name des Platzes, der auf den erhöhten Richtplatz und den anschließenden Rabenbesuch zurückzuführen ist. Ab 1822 wurde der Richtplatz abgebrochen und als Lagerplatz der Stadt für Baumaterial genutzt. Erst 1866 wurde der Rabensteinplatz unter dem Plan des damaligen Gartendirektors Otto Wittenberg symmetrisch mit zwei Sandkästen, verschiedenen Gehölzen und 7 Bänken sowie ab 1969 mit einem Brunnen mit Fontäne, drei Delphinen und drei Jungen neu gestaltet. 1909 wurde zudem von dem Bildhauer Werner Stein der sogenannte „Froschbrunnen“ geschaffen. Die Brunnenplastik zeigte zwei Kinder und einen großen wasserspeienden Frosch an der Spitze des Platzes. Im Zweiten Weltkrieg gingen leider beide Brunnen verloren. Während die Plastik des Froschbrunnens als Metallspende des deutschen Volkes eingeschmolzen wurde, entstand bei dem Delphinbrunnen ein Luftschutzbunker.

Auch wenn das Podest des Froschbrunnens bislang noch leer steht, wurde dank vieler Sitzgelegenheiten (im Nordwesten des Platzes sind es nach altem Vorbild genau 7 Stück) und der neuen Begrünung eine freundliche und einladende Atmosphäre geschaffen. Schon kurz nach seiner Eröffnung am 12.07.2017 wird der Rabensteinplatz gut angenommen und zum Lesen von Büchern, Studieren der Geschichte des Platzes anhand einer Infotafel oder einfach zum Entspannen im Grünen genutzt. Ab 2018 kann hier auch der Froschbrunnen wieder bewundert werden, der aktuell aus dem Fond zur Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmälern wiederhergestellt wird. Dank gilt an dieser Stelle allen engagierten Bürgern und Stadträten, wie Stefan Georgi, dem Vorsitzenden des Ortsverbandes Leipzig Mitte, die sich für die Restaurierung des Platzes eingesetzt haben.

 

Text und Bilder: Annelie Wöhlert